Mercedes ermöglicht Tank-Bezahlung über Infotainmentsystem

von Florian Treiß am 25.September 2023 in Car Commerce, News, Payment

2018 schrieb ich hier erstmals über das damals noch ziemlich visionäre Thema Shoppen im Auto – schon bald Realität. Später folgten hier Partnerbeiträge über Digital Commerce goes Automotive bei Audi sowie darüber, wie BMW den In-Car-Commerce vorantreibt. Nun aber besetzt Mercedes-Benz das Thema mit einem Paukenschlag – und ermöglicht ab sofort in ausgewählten Fahrzeugen die Bezahlung an der Tankstelle über das hauseigene Infotainmentsystem MBUX.

Bezahlung per Fingerabdruck in einem Mercedes-Fahrzeug

Bezahlung per Fingerabdruck in einem Mercedes-Fahrzeug (Copyright: Mastercard)

Die Eingabe einer PIN oder die Freigabe über ein mobiles Endgerät ist nicht erforderlich, stattdessen erfolgt die Zahlung über das Infotainmentsystem per Fingerabdruck. Zum Einsatz kommt dabei der In-Car-Payment-Service namens Mercedes pay+. Technologiepartner ist der Kreditkartenriese Mastercard.

„Mit Mercedes pay+ erleichtern wir unseren Kundinnen und Kunden den Alltag. Sie können von nun an ihre Tankrechnung direkt aus dem Auto per Fingerabdruck bezahlen – einfach, sicher und bequem. Ein intuitiver Bezahlvorgang und ein erstklassiges Kundenerlebnis legen die Basis für den Erfolg von digitalen Angeboten. Wir sind Pioniere bei nativem In-Car-Payment und arbeiten bereits an der Integration weiterer Dienstleistungen“, sagt Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Mobility AG, in einer Pressemitteilung. Wie In Car Payment in der Praxis aussieht, zeigt dieses Promo-Video von Mastercard:

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Studie zu In Car Payment

Eine aktuelle Studie der GfK im Auftrag von Mastercard zeigt, dass die Deutschen gegenüber dem Thema aufgeschlossen sind: 51 Prozent der 18- bis 39-Jährigen würden direkt über das Auto-Display einkaufen und bezahlen, in Haushalten mit zwei Kindern sind es 60 Prozent. Dies zeigt auch die folgende Infografik:

Die Befürworter:innen möchten In Car Payment vor allem für alltägliche Auto-nahe Services nutzen: Bei der Mehrheit stehen Parkgebühren (65 Prozent) sowie das Tanken von Autos beziehungsweise das Laden von Elektrofahrzeugen (60 Prozent) an oberster Stelle. Mehr in diesem Schaubild:

Die Studie zeigt zudem, dass auch viele Autofahrer*innen daran Interesse haben, einzelne Funktionalitäten wie Fahrerassistenzsysteme oder Infotainment-Dienste direkt im Auto hinzuzubuchen. Das wird auch Functions on Demand genannt und u.a. von Audi, BMW und Mercdes für verschiedene Modelle angeboten. Die Abrechnung erfolgt dann entweder nach Nutzung (pay per use) oder in Form eines Abo-Modells. In Deutschland kann sich das laut der GfK-Umfrage für Mastercard immerhin schon fast jede*r Dritte (29 Prozent) vorstellen. Bei den 18- bis 39-Jährigen zeigt sich bereits jede*r zweite Befragte aufgeschlossen für solch ein Nutzungsmodell. Bei Familien mit Kindern würden sogar 48 Prozent bei Bedarf die variablen Zusatzleistungen nutzen.

Welche Functions on Demand besonders interessant sind

Besonders attraktiv als Functions on Demand sind demnach hinzubuchbare Geo-basierte Services wie ein Karten-Upgrade (43 Prozent derjenigen, die sich für Functions on Demand interessieren), die Nutzung des Navigationssystems (40 Prozent), die GPS-Fahrzeugortung (35 Prozent) oder die GPS-Fahrtenaufzeichnung (28 Prozent). Aber auch Komfortfunktionen wie eine Sitzheizung (32 Prozent), ein beheiztes Lenkrad (30 Prozent) oder Infotainmentsysteme (26 Prozent) würden die Befragten gegen eine Gebühr freischalten lassen. An Aufnahmen über eine integrierte Kamera zeigt sich jede*r vierte Befragte (26 Prozent) interessiert.

Analysten von Juniper Research wiederum prognostizieren, dass die Zahl der weltweiten Zahlvorgänge in Fahrzeugen von 87 Millionen im Jahr 2021 auf 4,7 Milliarden im Jahr 2026 ansteigen wird. Das Tanken soll demnach bis 2026 der häufigste Anwendungsfall für In-Vehicle-Payments werden und rund 48 Prozent des gesamten Zahlungsvolumens in Fahrzeugen ausmachen.

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